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<h1 class="reader-title">Nancy Pelosi in Taiwan eingetroffen</h1>
<div class="credits reader-credits">Friederike Böge</div>
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<span class="atc-MetaAuthorText"> Von </span> <span
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href="https://www.faz.net/redaktion/friederike-boege-12786471.html">Friederike
Böge</a></span><span class="atc-MetaAuthorText">, </span>
<span class="atc-MetaAuthor">Peking</span> </li>
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16:50 Uhr"> 02.08.2022<span
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<p id="pageIndex_1"><span>D</span>ie „Sprecherin“ des
amerikanischen Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, ist
am Dienstag in der taiwanischen Hauptstadt eingetroffen.
Es ist der ranghöchste Besuch aus den USA in Taiwan seit
25 Jahren. Ein Treffen Pelosis mit Präsidentin Tsai
Ing-wen ist nach Informationen der Zeitung „Financial
Times“ für Mittwoch geplant.</p>
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data-author-name="Friederike Böge">
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<p><a title="Zur Profilseite von Friederike Böge"
href="https://www.faz.net/redaktion/friederike-boege-12786471.html">
Friederike Böge </a></p>
<p> Politische Korrespondentin für China, Nordkorea
und die Mongolei. </p>
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<p>Wenige Stunden vor dem Eintreffen der amerikanischen
Politikerin in Taipeh hatte China seine militärischen
Aktivitäten in der Taiwan-Straße verstärkt. Laut der
Nachrichtenagentur Reuters flogen mehrere chinesische
Militärflugzeuge am Dienstag sehr nah an die
inoffizielle Mittellinie, die die Taiwan-Straße als eine
Art Puffer in der Mitte teilt. Die Agentur zitierte eine
nicht näher identifizierte Quelle, die das chinesische
Vorgehen als „sehr provokativ“ beschrieb. Die Flugzeuge
hätten im Rahmen von taktischen Manövern mehrmals die
Mittellinie „berührt“.</p>
<h3>Taiwans Militär erhöht Kampfbereitschaft</h3>
<p>China hat die Mittellinie zwar als „nicht existent“
beschrieben, sein Militär hat sie aber bis 2019 zwanzig
Jahre lang nicht gezielt überflogen und tut dies noch
immer selten. Die „Financial Times“ berichtete,
Einheiten des Regionalkommandos Ost* des chinesischen
Militärs seien in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt
worden. Die Zeitung berief sich auf
Verteidigungspolitiker von Nachbarländern Chinas.</p>
<p>Das taiwanische Militär erhöhte unterdessen seine
Kampfbereitschaft. Wie die Nachrichtenagentur CNA unter
Berufung auf eine Quelle berichtete, erfolgte der Befehl
als Reaktion auf die Bedrohung durch die chinesische
Volksbefreiungsarmee und deren Manöver. Die erhöhte
Bereitschaft sei bis Donnerstagmittag angeordnet worden.
Es handele sich in dem zweistufigen Alarmsystem aber
noch nicht um eine Einstufung für den „Ernstfall“,
sondern weiter um eine „normale Einsatzbereitschaft“.</p>
<p>Zuvor hatte die amerikanische Regierung sich erstmals
öffentlich dazu geäußert, mit welchen militärischen
Schritten Pekings sie als Reaktion auf den Besuch
Pelosis rechnet. Der Sprecher des Nationalen
Sicherheitsrats in Washington, John Kirby, hatte das
Überqueren der Mittellinie durch Militärflugzeuge und
-schiffe ebenso genannt wie das Abfeuern von Raketen in
der Taiwan-Straße. Zudem rechnet Washington mit
öffentlichkeitswirksamen Militärübungen.</p>
<p>Das chinesische Militär hat für die Zeit von Mittwoch
bis Samstag neue Militärübungen angekündigt und zu
diesem Zweck mehrere Seegebiete im Südchinesischen Meer
für die Schifffahrt gesperrt. Die Ankündigung wurde von
Staats- und Parteimedien prominent verbreitet, was die
Erwartung nährt, dass das Land eine Demonstration der
Stärke plant.</p>
<p>Kirbys Liste der möglichen Szenarien enthielt keine der
extremen Optionen, die nationalistische Blogger in <a
href="https://www.faz.net/aktuell/politik/thema/china"
title="China">China</a> ins Gespräch gebracht hatten,
darunter die Entsendung chinesischer Kampfflugzeuge, die
Pelosis Flugzeug beobachten, abfangen oder gar
abschießen könnten. Eine derartige Eskalation dürfte
kaum in Pekings Interesse sein.</p>
<p>China reagierte außerdem mit wirtschaftlichen
Strafmaßnahmen. Mehr als 100 taiwanische
Lebensmittelprodukte wurden nach taiwanischen Angaben
unter fadenscheinigen Begründungen vom Import
ausgeschlossen.</p>
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