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<h1 class="agrq4zn">Corona-Impfung: Mögliche Ursache für
Thrombosen gefunden</h1>
<div class="a1ryita6">
<div class="b5fas5x">By</div>
<div class="a10bb9a5"><span class="awkz85g">Berit Kruse </span></div>
<div class="d1slxp1m">Süddeutsche Zeitung</div>
<div class="t1wtd119">3 min</div>
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<div class="p1kdv8ol"><a id="reader.external-link.view-original"
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<p>Forscher meinen, den Grund für Nebenwirkungen von
Vektorvakzinen wie Astra Zeneca gefunden zu haben.
Wenn sie recht behalten, könnten Hersteller das
Problem beheben.</p>
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<p>Ein Forscherteam der Universitäten Frankfurt und Ulm
vermutet in einer am Mittwoch als <a
href="https://www.researchsquare.com/article/rs-558954/v1"
target="_blank" rel="noopener noreferrer"
id="reader.external-link.num-2">Preprint</a>
erschienenen Studie, eine Ursache für die selten
auftretenden Sinusvenenthrombosen nach Impfungen mit
Vektorimpfstoffen wie dem Vakzin von Astra Zeneca
gefunden zu haben. Die Nebenwirkung könnte demnach mit
sogenannten Splicing- oder Spleiß-Prozessen im
Zellkern zu tun haben.</p>
<p>"Coronaviren sind RNA-Viren, ihr genetischer Code
erreicht also nie den Kern einer Zelle", erklärt Lea
Krutzke von der Universität Ulm, die an der Studie
beteiligt war. Bei Impfstoffen, die auf Adenovektoren
beruhen, werde die Sequenz für das Spike-Protein des
Virus, gegen das das Immunsystem lernen soll, sich zu
wehren, aber auf DNA-Ebene in den Körper geschleust.
Der genetische Code für das Virus-Protein kommt so
zunächst in den Zellkern, wo er in mRNA übersetzt
wird, die im Zellplasma abgelesen wird und die
Immunreaktion auslöst. Darauf sei diese Sequenz aber
nicht ausgelegt, weil im Zellkern andere Mechanismen
stattfinden als in der Zellflüssigkeit. Laut der
Studie führt das dazu, dass beim sogenannten Splicing,
der Aneinanderreihung von Proteinbestandteilen im
Zellkern, nicht nur das eigentliche Spike-Protein
gebildet wird, sondern auch veränderte Varianten
davon. "Die Vermutung ist, dass sich die Sequenz des
Spike-Proteins evolutionär nie an den
Splicing-Mechanismus im Zellkern adaptieren musste",
sagt Krutzke. Entstehen diese Proteinvarianten,
könnten sie mit Thrombosen in Zusammenhang stehen.
"Aber das ist noch eine Hypothese."</p>
<h3>Die Hersteller haben sich noch nicht zu etwaigen
Modifikationen geäußert</h3>
<p>Molekularbiologe Rolf Marschalek, der ebenfalls an
der Studie gearbeitet hat, hält das für die
Schwachstelle dieser Vakzine: "Was die Hersteller
möglicherweise nicht bedacht haben, ist, dass das
Spike-Protein von einem Gen kodiert wird, das von
einem RNA-Virus stammt." Sollte der Splicing-Prozess
im Zellkern die Ursache für die Nebenwirkungen sein,
würde das auch erklären, warum die Blutgerinnsel nur
bei den zugelassenen Vektorimpfstoffen auftreten,
nicht aber bei Biontech und Moderna. "Die Sequenz von
mRNA-Impfstoffen erreicht den Zellkern nicht", sagt
Marschalek. "Splicing-Mechanismen können so
nicht entstehen."</p>
<p>Behält das Forscherteam recht, könnten die
Vektorimpfstoffe durch Veränderungen an der
Spleißstelle so angepasst werden, dass Thrombosen
vermieden werden. Marschalek berichtet, er sei mit dem
Hersteller Johnson & Johnson diesbezüglich bereits
in Kontakt, mit Astra Zeneca gebe es bislang keinen
Austausch. Die Hersteller haben sich zu möglichen
Modifikationen noch nicht geäußert.</p>
<br>
<p>Aktuell sind die betreffenden Impfstoffe in
Deutschland ohne Priorisierung freigegeben und für
Personen über 60 empfohlen, <a
href="https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/astra-zeneca-impfung-risiko-thrombose-1.5253009"
target="_blank" rel="noopener noreferrer"
id="reader.external-link.num-5">die gefährlichen
Nebenwirkungen treten auch bei jungen Leuten nur
selten auf</a>. Unmittelbare Folgen für die
Impfkampagne dürfte die Studie nicht haben. Auch wenn
die mögliche Modifikation der Impfstoffe schnell gehen
dürfte: Die Herstellung, klinische Untersuchung und
neue Zulassung würden im Falle einer Anpassung noch
dauern. Außerdem sind Veränderungen am <a
href="https://www.sueddeutsche.de/thema/Impfstoff"
target="_blank" rel="noopener noreferrer"
id="reader.external-link.num-6">Impfstoff</a> nur
dann sinnvoll, wenn sich die Hypothese aus dem
Preprint bewahrheitet und tatsächlich klinisch
relevante Konsequenzen hat.</p>
<p>Marschalek erklärt: "Wir haben unsere Daten
unabhängig und mehrfach verifiziert und sind uns
sicher, dass sie stimmen." Dennoch: Die Studie wurde
noch nicht von Fachleuten begutachtet. "Wir können
noch nicht sicher sagen, in welchem Ausmaß das
Splicing stattfindet", räumt Krutzke ein.
Folgeuntersuchungen seien notwendig, um diese
Eigenschaften von Adenovektor-Vakzinen zu überprüfen.</p>
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